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Wer war Nikolaj Kondratjew?

Nikolai Dmitrijewitsch Kondratjew – Sein Lebenslauf

Aus seinem Leben:

1892 Nikolai Dmitrijewitsch Kondratjew als Sohn einfacher Bauern in Zentralrussland geboren

1900 – 1911 bringt sich autodidaktisch den Schulstoff bei, da seine Eltern sich seine höhere Schulbildung nicht leisten können

1905 – 1911 Engagement für die sozialistische Partei. Setzt sich für demokratische Strukturen ein

1911 Abitur

1911 – 1915 Jurastudium an der St. Petersburger Universität. Arbeitet auch während dem Studium als Lehrer für Arbeiter

1915 Erhält einen Posten in der Verwaltung des Distriktes Petersburg

1917 Teilnahme an der Februarrevolution; wird in die verfassungsgebende Nationalversammlung gewählt. Bis zum Herbst (Oktoberrevolution) war er als Vize-Ernährungsminister in der Übergangsregierung Kerenski tätig

1920 Gründung des Konjunkturinstituts in Moskau; Mitbeteiligung an der Ausarbeitung des ersten Fünfjahresplans für die Landwirtschaft. Befürwortet marktwirtschaftliche Strukturen

Will erst die Landwirtschaft kollektivieren, wenn ausreichend Kapitalien für landwirtschaftliche Großmaschinen verfügbar sind

1926 Aufsatz: Die Langen Wellen in der Konjunktur [2]

1928 Die eher marktwirtschaftlich orientierte Neue ökonomische Politik (NEP) wird durch striktes planwirtschaftliches Denken abgelöst. Verliert mit Auflösung des Konjunkturinstituts seinen Arbeitsplatz

1930 Aufgrund seiner Grundthese, dass der Kapitalismus gemäß seinem zyklischen Modell sich nach einer Abschwungphase wieder regenerieren würde, geriet er zusätzlich in Widerspruch zur herrschenden Doktrin, die von einem bevorstehenden, endgültigen Zusammenbruch des marktwirtschaftlich-kapitalistischen Wirtschaftssystems ausging, der damit die Grundlagen einer „Weltrevolution“ schaffen würde

1930 – 1938 Gefängnisstrafe; wird unter Stalin am 17. September von einem Militärtribunal zum Tode verurteilt und am gleichen Tag erschossen

1939 der österreichische Ökonom Josef Schumpeter prägt nun den Begriff der Kondratieffzyklen.
Er ist nun synonym für die „langen Wellen der Konjunktur“ zu nutzen.

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1987 Rehabilitation durch die Sowjetunion

1992 Gründung der internationalen Kondratiew-Stiftung. [3] Seitdem wird von der Russischen Akademie der Wissenschaften der Kondratjew-Preis verliehen.

Kernaussagen:

Die wirtschaftliche Entwicklung der Industriestaaten findet in auf- und absteigenden Wellen von etwas 50 – 60 Jahren statt.
Durch wegweisende „Basisinnovationen“ (z. B. Erfindung der Dampfmaschine, des Automobil oder großflächiger Verbreitung des Eisenbahnnetzes oder der Elektrizität) erholt sich die Wirtschaft aus einem wirtschaftlichen Tief. Dies führt erneut zum Aufschwung. Kondratjew-Zyklen werden an der Basisinnovation gemessen, die sich über Jahrzehnte im realen Markt ausbreitet.

Der Kapitalismus erholt sich also trotz Krisen aus einer wirtschaftlichen Krise. Somit stehen seine Aussagen konträr zur marxistischen Lehre.

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