Kondratieffzyklen
Die Entwicklung der Wirtschaft anhand von Basisinnovationen
Warum kommt es alle 50-60 Jahre zu einer Wirtschaftskrise? Was hat das mit der Verbreitung von Erfindungen zu tun und auch mit den in den vergangenen Jahren bekannten Negativzinsen? All dies lässt sich mithilfe der Theorie der Kondratieffzyklen erklären.
der Entdecker der Kondratieffzyklen
Nikolai Dmitrijewisch Kondratieff
Der russische Wissenschaftler Nikolai Dmitrijewitsch Kondratieff (1892-1938) beschrieb in einem Aufsatz 1926 die langfristige Wellen mit der Dauer von 45-60 Jahren neben kurzen und mittleren Konjunkturzyklen. Trotz kommunistischer Überzeugungen setzte er sich mutig während der stalinistischen Diktatur für marktwirtschaftliche Strukturen in der russischen Landwirtschaft ein und wurde 1938 hingerichtet. In den 1970er und 1980er Jahren wurden am IIASA in Österreich unter Christopher Freeman und Cesare Marchetti die Methoden zur Nachweis des Kondratieffzyklus verbessert, indem sie neben makroökonomischen Daten auch technologische, betriebswirtschaftliche, soziale und institutionelle Trends berücksichtigten.
Heute werden die langen Wellen u.A. durch Leo Nefiodow und Erik Händeler erforscht.
Unser Ziel ist, über den Rahmen des fairEINs, an die Forschungen von Händeler und Nefiodow zum Themenfeld des 6. Kondratieffzyklus anzuknüpfen. Menschen und Gruppierungen, die sich am Austausch von Themengebieten des sechsten Kondratieffzyklus hervortun, (u.A. Gesundheitsthemen) haben die Möglichkeit über den Rahmen des fairEINs eine gemeinsame Basis des Austauschs zu erhalten. Die Themenfelder des sechsten Kondratieffs werden nach und nach im Blog von uns herausgearbeitet und veröffentlicht.
Der Weg vom fünften zum sechsten Kondratieffzyklus
Eine Metamorphose der Gesellschaft hin sowohl zum Informationszeitalter auf zwischenmenschlicher Ebene als auch echte Gesundheit leben lernen.
Seit etwa 2008, also seit über 15 Jahren stagniert das Wirtschaftswachstum in den meisten Staaten in der Eurozone. Teilweise länger.
Der letzte Zyklus war eine Etablierung einer Informationsgesellschaft auf technischer Ebene. Der Computer und hier insbesondere die einfache Anwendbarkeit haben in den westlichen Industriestaaten eine ausreichend breite Akzeptanz gefunden. Die meisten nutzen heute digitale Medien und Computer in einer Selbstverständlichkeit. 2023 dürfte hier gewissermaßen noch ein Wendejahr sein und mittels der Nutzung von künstlicher Intelligenz die Sahnehaube auf einer etwa 50-60 Jahre währenden Entwicklung bedeuten.
Doch wird nicht nur von mir bezweifelt, dass Computer und KI für die nächsten Jahre einen ausreichenden Mehrwehrt bieten, um genug wirtschaftliche Entwicklung zu beschleunigen. Ein 50 Megapixel Smartphone ist jetzt auch nicht produktiver als ein 10 Megapixel Smartphone. Und trotz dem Einsatz von KI, ändert sich am sozialen und gesundheitsfürwortenden Umgang der Menschen vermutlich nichts. Plakativ gesagt.
Was sind dann die nächsten großen Wachstumsmotoren?
Entwicklungen aus dem fünften Kondratieffzyklus werfen ihre Schatten voraus. Hier insbesondere Bitcoin und die Blockchain. Denn ein Element des 6.K. wird die Dezentralisierung von Prozessen sein. Betriebswirtschaftlich gesprochen ein Wechsel hin zu Bottom-up und weg von den Top-down Entscheidungen. Gelebte Subsidarität ist das Zauberwort.
Andere Entwicklungen werden insbesondere ein Abbau von Hürden sein, die eine Informationsgesellschaft auf zwischenmenschlicher Ebene behindern.
Was behindert denn soziales Miteinander? Hier lässt sich vieles Aufzählen:
Mobbing, gesundheitliche und psychische Belastungen, Burnout, überbordende Verwaltungsstrukturen, unnötige Gesetze und Verordnungen, mangelnde Integration von Zugezogenen, Arbeitslosigkeit, schlechte Gesundheitsversorgung, Einschränkung von kreativen Lösungsprozessen im Bildungswesen aufgrund strenger Vorgaben, usw. . Es lässt sich hier noch vieles finden. Leo Nefiodow beschreibt in seinem Buch (Der sechste Kondratieff – die neue Lange Welle der Weltwirtschaft, Sankt Augustin 2014) dies und noch weitere zu überwindende Hürden für ein wahres gesundes Wirtschaftswachstum. Vielleicht sollten wir auch zukünftig statt Wirtschaftswachstum besser den Begriff „maßvoller Wohlstand“ verwenden. Denn unendliches Wachstum führt bei begrenzten Ressourcen immer zum Kollaps des Systems.
Dies und auch Bezüge zu Gedanken für ein anderes Bildungswesen, das den Anforderungen des sechsten Kondratieffzyklus gerecht wird, werden wir im Blog behandeln. Bei Fragen und Anregungen sowie Kritik sind wir immer offen und wir freuen uns auf Austausch über das Kontaktformular oder Kommentare im Blog.
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